Kolonialisiert sich Indien selbst?

Arundhati Roy (via Live-Schalte) & Ilija Trojanow

Arundhati Roy – eingeladen für die Eröffnungsrede zum Literaturfest am 15.11. und für Lesung und Talk am 16.11. – kann nicht leider nicht persönlich nach München reisen. Sie wird aber für diesen Abend live zugeschaltet.

Die regierungskritische Schriftstellerin und Aktivistin wurde in Indien erneut mit einer Anzeige konfrontiert, die sie vor 13 Jahren wegen öffentlicher Kritik gegen die Politik von Indiens Premierminister Narendra Modi in Kaschmir erhielt. Arundhati Roy äußerte 2010 auf einer Menschenrechtskonferenz in Delhi, dass die umstrittene Himalaya-Region kein fester Bestandteil Indiens sei. Sie wurde daraufhin wegen »provokativer Reden« und »Volksverhetzung« angezeigt. Nun drohen der unbequemen Kritikerin sieben Jahre Haft – sie braucht die internationale Öffentlichkeit mehr denn je.

Arundhati Roy hat einer Live-Schaltung zugestimmt, die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr (nicht um 20.30 Uhr, Programminformationen hierzu folgen). Forum-Kurator Lukas Bärfuss wird mit der Autorin über die aktuelle Situation in Indien sprechen, über schwindende Pressefreiheit und die Versuche der nationalistischen Hindu-Partei BJP, Krieg gegen die Ärmsten zu führen. Sabrina Khalil aus Arundhati Roys Essayband »Azadi heißt Freiheit« (S. Fischer // Übersetzt von Jan Wilm).

Im Anschluss auf der Bühne: der »Weltensammler« Ilija Trojanow, der bereits im Jahr 2007 den Essay »Kampfabsage. Kulturen bekämpfen sich nicht, sie fließen zusammen« (Blessing [s] zusammen mit Ranjit Hoskoté) veröffentlichte. In seinem neuen Roman »Tausend und ein Morgen« (S. Fischer) entwirft er die Utopie einer friedlichen und selbstbestimmten Gesellschaft. Märchen oder Möglichkeit?

Veranstaltungssprachen: Englisch & Deutsch

Moderation: Lukas Bärfuss
Lesung: Sabrina Khalil

{Header: Coverdetail Der Gott der kleinen Dinge © S. Fischer}


Ort
Literaturhaus, Saal
Eintritt
Eintritt: Euro 15.- / 10.-